Sydney
4 06 2015+++ Opernhaus +++ Hafenbrücke +++ SeaLife +++ Planung für den zweiten Teil der Welt +++ Vivid Sydney +++ Bondi Beach
An meinem zweiten Tag in Sydney streifte ich zum berühmten Opernhaus und zur Hafenbrücke. Auf dem Weg dahin stattete ich dem botanischen Garten einen Besuch ab, der gleich hinter dem Stadtteil Woolloomooloo beginnt. Mit Abstand der bisher lustigste Name auf der Reise.
Vor der Oper traf ich auf David und Philipp aus Hannover beziehungsweise aus Bielefeld. Die beiden machen „Working Holiday“ und trafen sich vor wenigen Tagen in Neuseeland und eben jetzt in Sydney wieder. Zusammen verbrachten wir den gesamten Nachmittag und frühen Abend, zumal Phillipp gerade aus Samoa kommt und das eventuell mein nächstes Ziel wird.
Meine weitere Planung für den zweiten Teil der Welt habe ich nun (zumindest grob) auch geplant. Von Sydney soll es nach Fidschi weitergehen und von dort nach Neuseeland. Das sieht auf der Karte wegen des Nord-Süd-Nord Kurses zwar ziemlich dämlich aus, lässt sich aber nicht anders sinnvoll gestalten. Die wohl größte Planänderung ist die vollkommene Streichung jeglichen Stopps in Südamerika. Die Flüge von Neuseeland nach Chile und von dort in die USA würden rund 3500 Euro kosten, was mir leider zuviel ist. Fliegt man von Neuseeland direkt in die USA, ist der Flug für unter 1000 Euro zu haben. Abflug nach Nordamerika ist von Auckland geplant. Statt Fidschi kann aber auch Samoa das Ziel werden, alles noch unsicher (Änderungen wie immer vorbehalten).
Ein großes Problem bei den nächsten zu besuchenden Ländern stellt zudem die Tatsache dar, dass ich ständig über ein Weiterflugticket verfügen muss, wenn ich ohne Visum einreisen will (Neuseeland, Samoa, USA). Das ist ziemlich nervig, weil ich ungern so weit im Voraus planen will. Noch dazu sind kurzfristige Planänderungen kaum mehr möglich.
Am Abend traf ich im Hostel auf Michael aus Süddeutschland, der im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit ein Trainingsseminar für Katastrophenhelfer im Süden Australiens absolvierte. Am nächsten Tag besuchte er den Bondi Beach, während ich dem „SeaLife“ mit seinen vielen Wassertieren einen Besuch abstattete. Sehr schön, aber etwas teuer.
Anschließend warteten bereits neue Aufgaben: Postkarten und Briefmarken kaufen (wobei die Briefmarken teurer als die Postkarten waren). Wenig später konnte ich in einem Zeitungsladen frisches Geld aus Deutschland per Western Union empfangen. Im Gegensatz zu Vietnam genügte hier eine lapidare Unterschrift und mir wurden 1300 Australische Dollar ausgezahlt. Das war beinahe der gesamte Kassenbestand des Ladens. Für die anderen Kunden muss es fast wie ein Überfall ausgesehen haben, als ich den Zettel mit dem Code zum Kassierer schob, die Kasse aufsprang und das Geld floss.
Ein großes Problem in Australien ist, dass sogenannte „V Pay“-EC-Karten nicht funktionieren. Zum Glück habe ich neben eben jener auch noch eine Maestro-EC-Karte am Mann, die bisher auch zuverlässig Bargeld ausspuckt, falls ein Automat die Kreditkarte nicht akzeptieren will. Ein großer Vorteil in Australien besteht darin, dass es mein erstes „Devisen-Land“ ist. Wenn ich Geld umtausche (Euro, US-Dollar, Schweizer Franken) bekomme ich „harte“ AU-Dollar und keine Quatsch-Währung wie in Asien. Für Russische Rubel, vietnamesische Dong und chinesische Yuan bekommt man hier zwar ein müdes Lächeln, aber keine AU-Dollar. Eine Ausnahme bilden thailändische Baht, diese werden am Flughafen noch getauscht (miserabler Kurs – besser in Bangkok bereits in AU-Dollar wechseln).
Schluss endlich versagte auch noch meine Kamera, sodass ich gezwungen war mir kurzerhand für 70 AU-Dollar eine neue zu kaufen (andernfalls hätte ich diesen Blog nur noch mit Texten weiterführen können). Auch ist der Umstand etwas ärgerlich, dass die Kamera ausgerechnet im Teuer-Land Australien über den Jordan ging. Noch dazu, da Sydney im Gegensatz zum kalten Sibirien oder zur Wüste Gobi keine besonderen klimatischen Anforderungen an meine technische Gerätschaften stellte.
Am Abend des dritten Tages schlenderte ich mit Michael, der die letzten Stunden vor seinem Aufbruch in die Blue Mountains in Sydney verbrachte, durch die belebte Innenstadt. Zwei Wochen im Jahr ist die Innenstadt stark frequentiert und alle bedeutenden Bauwerke werden angestrahlt und verschiedene Kunstinstallationen gezeigt. Dieses Jahr findet die Aktion Vivid Sydney vom 22. Mai bis zum 8.Juni statt. Hier einige Eindrücke:
Eine weitere gruselige Tatsache sind die enormen Zigarettenpreise in Australien. Eine Schachtel kostet je nach Sorte zwischen 8 und 16 Euro. Noch dazu ist die Sorte nur ganz unscheinbar auf der Schachtel aufgedruckt, sodass fast alle Packungen gleich aussehen. Selbst auf der eigentlichen Zigarette an sich steht nicht der Markenname, sondern nur irgendeine kryptische Nummer. Australien ist definitiv kein Raucherland. Wo wir gerade beim Rauchen sind: Die Stadt Peking hat am 2. Juni 2015 die schärfsten Anti-Raucher-Gesetze des ganzen Landes erlassen (Danke China, dass ihr gewartet habt, bis ich durchgereist bin!)
Den nächsten Tag verbrachte ich mit David, Phillipp und dem Australier Brandon am Bondi Beach. Es handelt sich quasi um einen der Stadtstrände Sydneys und er ist auch im (australischen) Winter einigermaßen besucht. Mit Zug und Bus erreicht man den Strand vom Stadtzentrum aus in rund 25 Minuten und es kostet nur rund 5 AU-Dollar. Zunächst rückten wir allerdings in ein bayrisches Lokal ein, welches frisch gezapftes Münchener Spaten-Bier anbot. Da kann man am anderen Ende der Welt unmöglich vorbeigehen!
Den Strandklippen folgend gibt es einen sehr schönen Wanderweg, auf den mich gestern bereits Michael hinwies. Wir schlenderten am Nachmittag diesen Weg entlang, nachdem David sogar baden war und entdeckten dabei noch einige weitere Strände. Und so siehts am Bondi Beach aus:
Am Abend trank ich mit David in seinem Hostel in King Cross noch ein paar Bierchen, wobei wir auf einen weiteren Deutschen inmitten des Chaos der Gemeinschaftsküche stießen. Dieser Deutsche arbeitet ebenfalls im Rahmen von Working Holiday im Opernhaus von Sydney, wo er jeden Tag die von den Gästen nicht verspeisten Sandwiches (5 AU-Dollar Verkaufspreis) mit nach Hause nehmen darf. In Davids Hostel verscherbelt er sie für einen AU-Dollar, was für australische Verhältnisse sehr günstig ist. Die belegten Brote gingen daraufhin sprichwörtlich weg wie warme Semmeln. Es handelte sich um meine bisher günstigste Mahlzeit in Australien.
So, dass war Sydney, als nächstes wird die Südsee erkundet.
Es grüßt wie immer,
Euer Olli
Auf dieser Etappe zurückgelegte Entfernung: ca. 30 Kilometer
PS: Neu hinzugekommen ist die lang erwartete „Liste aller Unterkünfte“.
Hey Olli, war echt schön dich kennen zu lernen. Wünsche dir noch eine gute Weiterreise. Ich bin leider schon wieder auf dem Heimweg (Singapur Airport). Vielleicht sieht man sich ja mal wieder 🙂 Werde auf jeden Fall deinen Blog weiter verfolgen! Grüße Michael