Sydney – Apia
5 06 2015+++ Australische Bürokratie +++ Südsee erreicht +++ Wieder im Sommer +++ Ankunft in Apia
Hallo zusammen,
nach einer knappen Woche in Sydney wurde es mir dann doch etwas zu frisch im südwestlichen Australien. Samoa war nun das nächste erklärte Etappenziel. Ein Airport-Shuttle-Bus brachte mich von meiner Unterkunft zum Flughafen Kingsford, wo beim Check-in ein nahezu absurder Papierkrieg begann. Die freundlichen Mitarbeiter von Virgin Australia Airlines wollten wie erwartet nicht nur mein Flugticket nach Samoa, sondern auch den Weiterflugschein nach Neuseeland sehen. Doch dessen nicht genug: Ich musste ebenso meinen Weiterflug in Neuseeland (Auckland – Wellington) sowie den Flugschein zur Ausreise aus Neuseeland vorlegen. Nachdem dies geprüft war, musste ich nachweisen, dass ich über eine Einreisegenehmigung in die USA verfüge und im Besitz eines Weiterreiseflugscheines aus Kanada bin. Anschließend musste ich meinen gesamten angedachten weiteren Reiseverlauf angeben. Frage der Airline-Tante nach 20 Minuten: „Wo reisen Sie nach den USA hin?“ Die alte Gruselguste gab einfach keine Ruhe und aus purem Trotz antwortete ich „Barbados!“ Jetzt beschäftigten sich drei (!) Mitarbeiter mit dem Thema, ob ich als Deutscher berechtigt sei, in Barbados einzureisen. Allein die Ermittlung des Flughafen – und Ländercodes dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Total irre.
Aber Olli war nicht so blöde, wie die Australier sich dass vorgestellt hatten. Selbstverständlich kümmerte ich mich wenige Stunden zuvor um den ganzen Kram. Ein Reisebüro (Flight Centre Potts Point) half mir sehr gut dabei. Vielen Dank! Für 2000 AU-Dollar (ca. 1800 Euro) bekam ich die ESTA-Anmeldung für die USA, die Flugscheine von Australien nach Samoa, von hier nach Neuseeland und von dort nach Kanada. Alternativ wurde mir angeboten, einen Flug zurück nach Sydney zu kaufen (200 AU-Dollar) oder einen gefälschten Flugschein nach Kanada für 50 AU-Dollar zu erwerben. Eigentlich stand dieses Land nicht auf der Reise-Agenda, doch muß man in Kanada kein Rück- oder Weiterflugticket bei der Einreise vorlegen. Ohne diesen Griff in die „Trickkiste“ hätte ich die gesamte weitere Reise vorbuchen müssen (was ja totaler Quatsch wäre). Bei einer Landeinreise aus Kanada in die USA entfällt neben ESTA auch die Vorlagepflicht eines Weiterreiseflugscheins, den die USA sonst verlangen würden. (Nebenbei bemerkt: Der Weiterreise- oder Rückflugschein zur Vorlage bei den US-Grenzbehörden darf weder in Kanada noch in der Karibik enden). Und ich dachte anfangs, nach Australien wird alles einfacher.
Die eigentliche Paßkontrolle ging zügig vonstatten, da der Grenzbeamte mehr damit beschäftigt war, mich wegen meines mit vielen Bierflaschenlogos bedruckten T-Shirts zu loben als mich zu kontrollieren. Kurz danach musste ich schockiert feststellen, dass es im Transitbereich des Flughafens Sydney keinen Raucherbereich gibt! Dies war umso ärgerlicher, da ich mich zuvor (Duty-Free) in den Besitz von 200 Zigaretten gebracht hatte.
Dank meines Business-Class-Tickets (es gab keine anderen mehr) konnte ich zügig einchecken und erhielt noch vor dem Start der Maschine ein kühles Bier. Die Besatzung des Flugzeuges war komplett samoanisch und total tiefenentspannt. Mit Flugbegleiter Eddy hatte ich viel Spaß und er versorgte mich während des Fluges nahtlos mit Gerstensaft. Mega!
Da ich wieder einmal im Dunkeln geflogen bin, war die Bilderausbeute entsprechend gering. Nach fünf Stunden Flug und dreistündiger Zeitumstellung nach vorn erreichte ich zwei Uhr Nachts (australischer Zeit) und fünf Uhr morgens (samoischer Zeit) den kleinen niedlichen Flughafen von Apia. Zoll – und Einreisekontrolle gingen extrem flott vonstatten. Zur Begrüßung spielte sogar eine Band samoanische Volkslieder. Total Mega! Mit einem Taxi gelangte ich für 60 Samoa-Tala in rund 40 Minuten zu meiner Unterkunft. Ich durfte während der gesamten Fahrt rauchen. Wie geil war das denn? Der Fahrer meinte nur: „Klar kannst Du im Taxi rauchen, Samoa ist ein freies Land!“
Apia empfing mich mit 30 Grad (14 Grad waren es in Sydney) und traumhafter Landschaft. Ich bleibe gleich mal neun Tage im Land, bevor es wieder südlich ins kalte Neuseeland geht. Da ich bereits mehrfach gefragt wurde, in welchem der beiden Samoas ich mich denn aufhalte, hier die Erläuterung: Ich befinde mich in der Republik Samoa (nicht Amerikanisch-Samoa), auch West-Samoa genannt und den über 120-jährigen Mitlesern dieses Blogs (und deren Eltern) auch als die alte Kolonie Deutsch-Samoa bekannt.
Noch im Flugzeug folgte etwas Papierkrieg (wieder die gleichen Fragen wie immer), aber eigentlich hat es niemanden interessiert. Schlauerweise haben die Samoaner allerdings einen Zettel beigelegt, welcher Infos zu Sehenswürdigkeiten, Anzugsordnung, Busfahren, Unterkunft und samoanischer Sprache gibt. Obendrein erhielt ich innerhalb von fünf Minuten eine Aufenthaltsgenehmigung für 60 Tage. Mega!
Euch allen treuen Lesern vorab noch eine Info: Ich mache in Samoa eine neuntägige Pause, der nächste Beitrag kann also eine Weile dauern. Ich freue mich wie immer übers Mitlesen und zahlreiche Kommentare,
Euer Olli
Auf dieser Etappe zurückgelegte Entfernung: ca. 3500 Km
PS: Entgegen der Kartendarstellung bei „Hier bin ich gerade“ befinde ich mich westlich der Datumsgrenze ! Die Anzeige ist falsch, Samoa wechselte erst vor ein paar Jahren die „Seiten“ 🙂
Hallo Olli, 🙂
Gespannt verfolgen wir deine Reise und hatten dabei schon einiges zu lachen 🙂
Spannend was du schon so alles bereist hast 🙂 das macht einen schon fast etwas neidisch 😀 😀 😀
Deine Postkarte kam an und wir haben uns sehr darüber gefreut. Wäre schön wenn du uns aus den anderen Ländern auch noch welche schickst 😀
Wir verfolgen deine beiträge natürlich fleißig weiter 🙂
Ganz viele Liebe Grüße aus der Heimat von Matthias, Peggy, Charlotte, Pauline und Christopher
Hallo zusammen,
selbstverständlich habe ich Euch nicht nur eine Postkarte geschickt 😉
Ich habe an alle, die mir ihre Adresse gegeben haben, bisher mindestens eine Karte versendet. Ich habe welche aus Tschechien, Rußland, Mongolei, China, Vietnam, Thailand und Australien abgesandt.
Die Karten aus Tschechien und Rußland scheinen wohl in Deutschland angekommen zu sein, ab den Mongolei-Karten fehlt mir leider die Bestätigung aus der Heimat.
Zudem kommt hinzu, dass die Laufzeiten der Postkarten zwischen 6 und 10 Wochen liegt und einige der Karten auf dem langen Postweg wohl „verschütt“ gegangen sind.
Also: Auch wer keine Postkarte erhält wurde nicht vergessen! 😉
Euer Olli
Hey Olli,
bin richtig gespannt auf deinen Beitrag über Samoa 😉
Du wirst es nich bereuen!!! 😉
Die mucke am Flughafen is ja mal mega geil!!!
Grüße von Philipp aus Australia