Apia – Wellington
15 06 2015+++ Mini-Airport Apia +++ Einreise Neuseeland +++ Abhängen in Auckland +++ Jacke weg +++
Mein Hotel organisierte mir am Abend des letzten Tages auf Samoa ein Shuttle zum Flughafen. Außer mir stieg in Apia nur ein weiterer Mitfahrer in den Kleinbus. So traf ich auf Benny aus Deutschland, der den gleichen Flug nach Neuseeland gebucht hatte wie ich. Benny befindet sich ebenfalls auf Weltreise und er kannte sogar Moritz aus meinem Hotel. Apia ist mit seinen 36.000 Einwohnern eine äußerst kleine Hauptstadt und da laufen sich die Touristen ständig über den Weg.
Der Check-in am Flughafen von Apia, der in etwa die Größe eines Busbahnhofes hat, ging zügig vonstatten, wobei die Sicherheitskontrolle etwas umständlich war. Ich musste alle Feuerzeuge abgeben, dürfte aber meine Getränkeflaschen mit ins Flugzeug nehmen. Sehr schräg. Die Mitarbeiterin von Virgin Australia wollte selbstverständlich alle Weiterflugtickets sehen. Auch die Ausreise-Karte Samoas war gewöhnungsbedürftig, da die Fragen teils unsinnig („Waren Sie auf der Insel Savai?“) oder gar nicht zu beantworten waren („Wieviel Geld haben Sie in Samoa ausgegeben?“). Ebenso musste eine Antwort gefunden werden, wie man von der Existenz des Staates Samoa erfahren hat.
Der Flughafen verfügt über zwei „Gates“ (linke und rechte Tür), die aber beide nur wenige Meter voneinander entfernt direkt aufs Rollfeld führen. Für leichte Verwirrung sorgte hier der Umstand, dass an diesem Abend zwei Flugzeuge abflogen und diese in nur zwanzigminütigem Abstand beide Auckland zum Ziel hatten.
Der vierstündige Flug verlief bis auf kleinere Turbulenzen ohne nennenswerte Vorkommnisse. Da es wieder einmal ein Nachtflug war, gibt es keine Fotos. Nach der Landung folgte die umständliche Einreise in Neuseeland. Frage der Grenzkontrolleurin: „Warum bleiben Sie nur sieben Tage im Land?“. Nachdem der Stempel mit dem Besuchervisum auf meinen Pass gesaust war, folgte das Bio-Sicherheitsverfahren, mit dem Neuseeland sicherstellt, dass auf keinen Fall Lebensmittel eingeführt werden. Ein irrsinniger Quatsch. Nachdem ich die Prozedur hinter mir hatte, holte ich mein Gepäck vom Fließband und musste feststellen: Meine Jacke war weg. Meine Jacke reiste seit Vietnam stets an zwei Riemen außen am Rucksack befestigt mit. Ein Sicherheitsmann im Flughafen wies mir den Weg zum „Lost & Found“ – Büro, welches natürlich Nachts um zwei Uhr geschlossen hatte und erst nach meinem Abflug wieder öffnete. Somit hatte ich keine Chance, meine Jacke wiederzuerlangen. Schade.
Anschließend wollte ich eine Zigarette rauchen und stellte fest, dass mir in Apia ja sämtliche Feuerzeuge abgenommen wurden! Zwei freundliche Mitarbeiterinnen eines Cafes schenkten mir ihr Reservefeuerzeug, sodass ich nicht ohne Rauch nachts in Auckland stand. Vielen Dank! Die restlichen Nachtstunden verbrachte ich im internationalen Terminal des Flughafens, da der nationale Flughafenteil um diese Zeit geschlossen ist und erst um fünf Uhr früh öffnet.
Mit dem ersten Shuttle-Bus (keine Fahrkarte notwendig – Mega!) gelangte ich kurz nach fünf Uhr zum Innlandsflughafen. Zügig gab ich meinen Rucksack auf und ging zum Gate, den Flugschein für diese Verbindung hatte ich bereits in Apia erhalten. Der einstündige Flug nach Wellington war wieder einmal ein kurzer Hopser, unspektakulär. Völlig übermüdet erreichte ich schließlich Neuseelands Hauptstadt um sieben Uhr morgens, wo ich mich auf einer Flughafenbank schlafenlegte. Anschließend ging ich zum „Baggage Service“ und schilderte der Mitarbeiterin von New Zealand Airlines mein Problem mit der Jacke (New Zealand Airlines wickelt in Auckland den Gepäcktransport für Virgin Australia Airlines ab). Sie versuchte mehrfach das Fundbüro in Auckland zu erreichen, es ging dort allerdings niemand an den Apparat. Sie gab mir aber die Telefonnummer mit. Mit einem Taxi gelangte ich zügig in die Stadt, wo ich bis zum Check in in meinem Hostel aber noch einige Stunden warten musste.
Ziemlich kurios finde ich die Tatsache, dass ich Wellington fast auf den Tag genau erreichte, an dem sich die Schlacht bei Waterloo zum 200. mal jährt, an welcher der Namensgeber der Stadt beteiligt war.
So, jetzt habe ich rund 22 Stunden Zeit, das bitterkalte und verregnete Wellington zu erkunden.
Es verbleibt,
Euer Olli
Auf dieser Etappe zurückgelegte Entfernung: ca. 3000 Kilometer
Zu Deinem Bild: Du bist auf dem Jean Batten-International Terminal in Auckland angekommen; das Flugzeug; eine „Percivall Mew Gull 6″ gehörte der Namensgeberin…Sie ist die bekannteste weibliche Pilotin Neuseelands und schaffte die Strecke Australien-England und zurück jeweils in damaliger Rekordzeit und noch einiges mehr (zB. England-Brasilien) Sie hielt den Titel „Beste Fliegerin der Welt“ von 1935-37.
Na dann viel Spass in „Mittelerde“ und lass Dich nicht als Hobbit verpflichten, das hält nur auf 😉 – schließlich wurde „Herr der Ringe“ etc. in Neuseeland gedreht…..
Gute Weiterreise….