Bangkok – Sydney

31 05 2015

+++ Letzte Stunden in Bangkok +++  Bisher längste Etappenstrecke +++ Überquerung des Äquators +++ Landung in Australien

Von meiner Unterkunft gelangte ich Dank der hoteleigenen Brücke zügig zum Bangkok-SkyTrain-Bahnsteig. Nach den Umstiegen in Lima und Phaya Thai erreichte ich nach knapp einer Stunde den Bangkok-Survarnabhumi-Airport. Nach dem Mittagessen tauschte ich die letzten thailändischen Baht in australische Dollar um.

Am letzten Tag in Bangkok habe ich mir nicht allzu viel vorgenommen, genauer: nichts. Nur der S-Bahn-Transfer zum Flughafen stand an. Ich hatte in Vietnam einen Flug mit Emirates gebucht und konnte mein Gepäck bereits fünf Stunden vor dem Abflug aufgeben. Sehr schön. Später traf ich mit internationalen Teil des Flughafens (die thailändische Ausreisekontrolle ging sehr zügig vonstatten) in einem Pub auf Jess aus Neuseeland. Sie hat sich direkt an meinen Tisch gesetzt und so sind wir ins Gespräch gekommen. Sie arbeitet für ein Entwicklungshilfeprojekt in Vientiane in Laos und war gerade auf dem Weg dorthin. Leder ging mein Flug zeitiger als ihrer, sonst hätten wir nicht ein paar Bierchen mehr getrunken.

Im Flugzeug füllte ich die australischen Einreisedokumente aus. Die abgefragten Daten sind bis auf wenige Ausnahmen immer die gleichen (hier einige Höhepunkte: Thailand: „Wie hoch ist ihr Jahreseinkommen?„, Weißrussland: „Wurden Sie schon einmal deportiert?„, China: Sind Sie schwer geistesgestört?„). Neu war am ganzen Papierkrieg das australische Ebola-Formular, welches Fragen zu eventuellen Afrikaaufenthalten in den letzten 21 Tagen beinhaltete.

Riesengroß und dennoch übersichtlich: Flughafen Bangkok

Riesengroß und dennoch übersichtlich: Flughafen Bangkok

Das wichtigste Schild im ganzen Flughafen

Das wichtigste Schild im ganzen Flughafen

Papierkrieg auch bei der Einreise in Australien

Papierkrieg auch bei der Einreise in Australien

Der Flug mit Emirates war sehr angenehm. Für jeden Fluggast gab es einen Fernseher (mit über 500 Filmen zur Auswahl), mehrere Radiosender, eine Spielekonsole (!), Internetzugang, Leselampen mit Fernbedienung und spitzenmäßiges Essen sowie coole Außenkameras am Flugzeug. Mega! Eigentlich fehlte nur noch der Aschenbecher. Da ich einen Sitzplatz in der Mittelreihe hatte, konnte ich diesmal keine Fotos vom Flug an sich schießen (macht aber nichts, es war die meiste Zeit sowieso dunkel).

Um 22 Uhr (thailändischer Zeit) überquerte ich im Flugzeug zugegebenermaßen recht unspektakulär den Äquator. Mein erster Übertritt auf die Südhalbkugel fand fast exakt über der indonesischen Stadt Singkawang auf der Insel Borneo statt. Der weitere Flugverlauf führte direkt über den berühmten Ayers Rock, leider auch hiervon aufgrund Dunkelheit keine Fotos.

Nach der butterweichen Landung in Sydney folgte die recht einfache Einreise in Australien. Nervig war einzig die lange Wartezeit vor dem Schalter. Mein „eVisitor“-Visum hat keinen Grenzbeamten interessiert. Etwas doof war die Tatsache, dass man nach Australien nur 50 (nichtaustralische) Zigaretten einführen darf. Vor meinem geistigen Auge hatte ich bereits riesige Mengen Duty-Free-Tabak in meinem Besitz gesehen. Dafür habe ich die Freimenge aber genutzt und in Bangkok meine Zigaretten exakt auf 50 Stück heruntergeraucht.

Dank Außenkamera: Freier Blick auf die Landebahn

Dank Außenkamera: Freier Blick auf die Landebahn

Emirates-Flug EK 418

Emirates-Flug EK 418

Ankunft in Sydney

Ankunft in Sydney

Am Flughafen erfolgte die mittlerweile obligatorische „Organisationsrunde“: Bargeld und Stadtplan beschaffen und den Weg in die Stadt finden. An einem Infoschalter kaufte ich ein Busticket für 20 australische Dollar. Das waren nur zwei Dollar mehr als der Zug gekostet hätte und ich wurde direkt an meiner Unterkunft im Stadtteil Potts Points abgeliefert. Beim Warten auf den Bus am Flughafen traf ich auf weitere Fahrgäste, so eine Südkoreanerin, eine Chilenin und einen Neuseeländer. Die Fahrt verlief allerdings sehr chaotisch. Zunächst kam der Bus mit 30 Minuten Verspätung, der Fahrer kassierte von jedem der acht Fahrgäste einen anderen Preis, vergaß dabei fortwährend wo die Leute hinwollten, verhedderte sich beim Wechselgeld und an den einzelnen Stationen fiel ständig das halbe Gepäck aus dem hinteren Laderaum. Bei dem verwirrten Fahrer kaufte ich einen Rückfahrschein zum Flughafen, der allerdings nur 10 statt 20 Dollar kostete. Ich habe keine Ahnung warum die gleiche Strecke in der Gegenrichtung nur die Hälfte kostet. Aber das war schließlich auch in Rußland schon so seltsam.

Sydney selbst wirkt sehr europäisch (zumindest wenn man gerade aus Asien kommt). Das australische Englisch ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, mit der Zeit wird es aber verständlicher. Die Tagestempertur erreichte gerade so 15 Grad, was fast 20 Grad weniger als in Bangkok waren. Des Weiteren ist anzumerken, dass Australien im Gegensatz zu Südostasien beinahe unverschämt teuer ist und es mich wahrscheinlich nicht allzu lange hier halten wird. Preisbeispiel: Sechs kleine Bier kosten im Supermarkt um die 18 Euro. So macht das ja mal gar keinen Spaß. Zigarettenpreise habe ich noch nicht ermittelt, da ich derzeit noch thailändisch rauche.

So, das wars für heute (wenn auch mit weniger Bildern als sonst).

Es grüßt,

Euer Olli

Auf dieser Etappe zurückgelegte Entfernung: 7255 Kilometer

PS: Neu hinzugekommen ist die Rubrik „Fundstücke“.



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5 Antworten zu “Bangkok – Sydney”

  • Rodewischer sagt:

    Hi,

    erst einmal alles gelesen.Freue mich das der Flug so gut lief.
    Melde mich später noch mal.
    LG

    🙂

  • Bernd sagt:

    Hallo Olli, schön, daß Du gut in Australien gelandet bist. Mir fiel spontan die Reportage von E. E. Kisch „Landung in Australien“ ein … (Das Buch hast Du übrigens, hab ich Dir mal vermacht).
    Den Kisch ließen sie in den Dreißigern tage-/oder wochenlang nicht vom Schiff runter, bis er es nicht mehr aushielt. Er sprang über die Reling auf den Kai, brach sich ein Bein und landete wegen mangelndem affidavit im Knast.
    Also hast Du es vergleichsweise vergnüglich.

    Frage von Ingo: Nimmst Du auch Neuseeland mit ?

    Weiter so und weiter viel Spaß !

    Gruß, Bernd

  • Rodewischer sagt:

    Hallöchen,

    die Rubrik Fundstücke ist eine gute Idee. Musste gleich lachen. Weiter so
    🙂

  • Vogtlaender sagt:

    Hallo Olle,

    herzliche Grüße ans andere Ende der Welt. Nachträglich vielen Dank für deine Postkarte aus Irkutsk. Weiterhin viel Freude an der Weltumrundung und einen schönen Aufenthalt auf dem kleinsten Kontinent.

    VG aus RC C&S

  • KpChef sagt:

    Herr Schädlich,

    obwohl der Link mich bereits vor vier Wochen erreicht hat, habe ich es erst heute geschafft, zu schauen wie weit sie es bis jetzt geschafft haben. Die letzten 60min habe ich genutzt, um mich durch ihre letzten 2 Monate zu klicken, faszinierend, wie viel interessanter das Leben wird, wenn man vom „pauschalen“ Abstand gewinnt…. (erinnert mich an meine wilde Jugend, aber da reden wir ein anderes mal drüber…)

    Ich wünsche viele interessante Begegnungen und Eindrücke auf dem nächsten Kontinent und verbleibe als begeisterter Leser,

    JK

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