Wellington – Auckland

17 06 2015

+++ Endlich wieder im Zug +++ Neuseelands Nordinsel durchquert +++ Erster Schnee seit der Mongolei +++ Ankunft Auckland (die zweite) +++

Hallo zusammen,

Ich lief sehr früh zum Bahnhof von Wellington, denn das Check-In-Verfahren für den Zug begann bereits eine Stunde vor der Abfahrt und verlief in etwa wie auf einem Flughafen. Allerdings ohne die aufwendigen Sicherheitskontrollen und wesentlich schneller. Große Koffer werden in einem eigens mitgeführten Gepäckwagen verstaut, so etwas gibt es meines Wissens nach in Europa nur noch in Tschechien und Rußland. In Auckland wollte ich mich ursprünglich mit Sophie und Jo wieder treffen, die ich in Samoa kennenlernte und wir viel Zeit gemeinsam verbrachten. Ein Treffen ist inzwischen nicht mehr sicher, da Jo im Krankenhaus liegt und Sophie in Wellington und nicht in Auckland lebt.

Der Zug selber hat mir auf Anhieb gefallen: Nicht überfüllt, Speisewagen mit leckerem Essen und Panoramawaggon ohne Fenster (Mega!). „KiwiRail“ zählt ab sofort zu meinen TOP-5-Bahngesellschaften weltweit. Besonders gefallen hat mir, dass ich wieder mal in einem Zug saß, da das Fliegen im Vergleich eine recht langweilige und anonyme Angelegenheit ist. In einem Bahnabteil hat man oft bereits nach wenigen Minuten Kontakt zu den Mitreisenden, während dies selbst auf stundenlangen Fernflügen nur äußerst selten geschieht. Warum eigentlich?

Neuseeländischer Speisewagen

Neuseeländischer Speisewagen

Zahlreiche Flüsse wurden überquert

Zahlreiche Flüsse wurden überquert

Erstmals wieder Schnee seit der Mongolei

Erstmals wieder Schnee seit der Mongolei

"Neuschneeland"

„Neuschneeland“

Mega: Waggons ohne Fenster

Mega: Waggons ohne Fenster

Die Bahnstrecke war einer der schönsten, die ich je gefahren bin. Zunächst ging es nördlich von Wellington an der Pazifikküste entlang, bevor sich der Zug auf ein Felsplateau hochquälte, wo ich das erste Mal seit der Mongolei wieder Schnee sah. Auf der anderen Seite führte die Strecke durch herrliche Postkartenlandschaften bei schönstem Wetter. Auf ihrer über 600 Kilometer langen Fahrt überquert die Bahn mehr als 300 Brücken und Viadukte und benötigt dafür in etwa elf Stunden. Im fensterlosen Panoramawagen traf ich auf einen neuseelandbegeisterten Ungarn, der die gleiche Strecke gestern bereits in der Gegenrichtung abgefahren hatte und zuvor auf sämtlichen Linien der Südinsel unterwegs war. Er gab mir viele Fototipps, da er die Strecke bereits kannte. Zu Hause in Ungarn betreibt er einen Schnapshandel.

Im Speisewagen kam ich mit Bruce ins Gespräch, er ist der Zugchef und arbeitet bereits seit 25 Jahren bei der neuseeländischen Bahn. Er erläutert allen Fahrgästen, wann die besten Fotos zu erhaschen sind und an welchem Bahnhof lang genug für eine Zigarette gehalten wird. Super Service! Er selber fuhr vor über 20 Jahren mit dem Zug von Peking nach Sankt Petersburg und durchquerte auch bereits Deutschland per Bahn. Er kennt sogar den Betreiber einer der umfangreichsten privaten Webseiten über internationales Bahnfahren (seat61.com) persönlich.

Zwischen Wellington und Auckland gibt es über 300 Brücken

Zwischen Wellington und Auckland gibt es über 300 Brücken

Am Nachmittag zeigte sich Neuseeland von seiner schönen Seite

Am Nachmittag zeigte sich Neuseeland von seiner schönen Seite

Wolkenloser Himmel entschädigt für den Schnee am Vormittag

Wolkenloser Himmel entschädigt für den Schnee am Vormittag

KiwiRail: Neuseelands Bahngesellschaft

KiwiRail: Neuseelands Bahngesellschaft (Bahnhof Hamilton)

Man könnte meinen es wäre Sommer

Man könnte meinen es wäre Sommer

Ich erreichte die größte Stadt Neuseelands am Abend zum zweiten Mal auf der Reise und fand innerhalb einer Viertelstunde meine Unterkunft, wo ich mich gleich für zwei Nächte einquartierte. In Auckland werde ich bis mindestens 22. Juni bleiben, vielleicht auch länger, bin mir noch nicht so sicher. Alle Stopps nach Auckland zählen schließlich mehr oder weniger bereits zum Rückweg (wobei eine Weltumrundung ja eigentlich nur aus einem Hinweg besteht).

Mit Bruce und seinen zwei Kolleginnen nach der Ankunft in Auckland

Mit Bruce und seinen zwei Kolleginnen nach der Ankunft in Auckland

Es grüßt wie immer,

Euer Olli

Auf die Etappe zurückgelegte Entfernung: 681 Kilometer

PS: Liste der Unterkünfte und Fundstücke erweitert….



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3 Antworten zu “Wellington – Auckland”

  • Vogtlaender sagt:

    Hallo Olle,

    vielen Dank für deine Postkarte aus Australien. Wir wünschen dir noch einen schönen Aufenthalt auf Neuseeland und viele tolle Erlebnisse auf der „zweiten“ Hälfte der Weltumrundung.

    Viele Grüße aus RC S & C

  • Rodewischer sagt:

    HI,
    Deine Karte aus Samoa ist gestern am 17. Juni eingetroffen.
    Absolute Urlaubssensucht, man möchte sofort weg und hin.
    Haste Du Deine Jacke wiedergefunden? 🙂
    In Deutschland sind auch nur ca. 15 ° C.
    LG

  • Barto sagt:

    Hi Olli!

    Klasse deine Weltreise!!! Da kann man echt neidisch werden. Wenn ich dran denke wieviel Spaß wir allein in Prag hatten, da muss das jetzt echt der Hammer sein. Wünsche dir noch eine Super Zeit !!!

    Viele Grüße, Barto

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