Vancouver
26 06 2015+++ Harbour Centre +++ Fahrschein in die USA +++ Victory Square +++ Sunset Beach +++
Hallo zusammen,
in Vancouver musste ich mich zunächst von meinem Jetlag erholen, was mich einen ganzen Tag kostete. Am Abend der Ankunft begann für mich ein ziemlich wirres Gesuche nach einer Unterkunft, da meine Buchung vom Flughafen aus nicht funktionierte. Mit der Metro (fährt in Vancouver automatisch und ohne Fahrer) kam ich bis ins Stadtzentrum, wo ich mich bis zu Seymour Street durchfragte. Die Herberge war jedoch völlig ausgebucht, allerdings vermittelte man mich an eine andere Unterkunft 4 Blocks weiter. Sehr nett. Hier traf ich am ersten Abend beim Tischfußball auf eine US-Familie aus Kalifornien und Michigan und wir verbrachten in der Hostelbar die halbe Nacht. Sehr lustig. Mein Zimmer-Mitbewohner stammte aus Dublin und sucht jetzt hier in Kanada arbeitet, nachdem er bereits in Australien und Neuseeland gearbeitet hatte. Meine ersten Ziele in der Stadt waren der Victory-Square und der Sun Tower, beides eher mäßig spektakulär.
Am zweiten Abend fand ich dann auch genügend geeignetes Personal, um ausgiebig Tischfußball zu spielen. Zusammen mit Ben aus Berlin schlug ich Teams aus Japan, Südafrika und Kanada. Das südafrikanische Team fragte uns sogar, ob wir etwas langsamer spielen könnten! Nichts fiel mir leichter als das 🙂 Nach zwei Nächten musste die die Unterkunft wechseln, da nun mein aktuelles Hostel ausgebucht war. Ich konnte für die nächsten Nächte in dem Hostel in der Seymour Street für 30 CA-Dollar pro Tag unterschlüpfen. Lustigerweise stammte auch hier mein Mitbewohner aus Irland.
Am dritten Tag gelang sogar ein Treffen mit Andrew. Wir kennen uns seit elf Jahren und haben uns 2004 in Lissabon getroffen, während ich auf einer Interrailreise war und Andrew ebenfalls Europa bereiste. Klar, dass man sich nach so langer Zeit beinahe neu vorstellen muss, denn wir waren Teenager als wir uns das letzte mal gesehen haben. Andrew hat mittlerweile seinen Doktor in Medizin gemacht und arbeitet als Kardiologe in einem großen Krankenhaus in Vancouver. Am Abend hilft er mir beim Fahrkartenkauf nach Seattle, was gar nicht so einfach ist, weil die Amtrak-Tickets nur an einem speziellen Bahnhof verkauft werden. Mit der S-Bahn gelangen wir zügig zum Central-Pacific-Bahnhof, wo ich neben dem Fahrschein auch gleich die Einreisekarte für die USA ausgehändigt bekomme. Die Fahrkarte ist mit 63 US-Dollar auch nicht allzu teuer. Nach dem Fahrkartenkauf besuchten wir eine riesige Bar, in der es über 100 Biersorten vom Faß gab und dazu spitzenmäßiges Essen. Später stieß auch Andrews Ehefrau Jen hinzu, die in Vancouver als Lehrerin arbeitet.
Am letzten Tag besuchte ich das „Harbour Centre“, einen ziemlich futuristisch aussehenden Turm in Vancouver. Er ist mit 168 Metern zwar nicht das höchste, jedoch mit seiner markanten Kuppel das für mich interessanteste Gebäude der Stadt. Vom Dach aus hatte man einen sehr schönen Überblick über die Stadt. Hier einige Eindrücke:
Am Abend des gleichen Tages folgte ich der Einladung meines Hostels, gemeinsam mit anderen Gästen am „Sunset Beach“ abzuhängen. Einer brachte seine Gitarre mit und es wurde ein sehr schöner Abend bei herrlichem Sonnenuntergang am Strand in Vancouver. Es ist einfach total geil, nach 22 Tagen Winter auf der Südhalbkugel endlich wieder im Sommer zu sein. Ein Mädel stammte aus Hamilton in Neuseeland und so kam doch noch die Gelegenheit, die Queen auf zwei Geldscheinen gleichzeitig zu fotografieren:
Am Strand waren wir bis zu 15 Leute, davon drei aus Deutschland, 3x Tunesien, 1x Kanada, 1x Frankreich, 3x USA (eingewandert aus Russland), 1x Ukraine und noch ein paar Nationen mehr. Da alle mehr als eine Sprache beherrschten, folgte ein sehr lustiges Durcheinander bei der Kommunikation. Fast war es ein wenig wie bei „Talking with the Tourist“ in Ho-Tschi-Minh-Stadt, nur mit dem Unterschied, dass alle Bier, Tabak (und andere Rauchwaren) sowie Gitarre dabei hatten. Ich traf unter anderem hier auf Stephan aus Paris, der Flugzeugtriebwerke für Airbus konstruiert und ebenfalls auf Weltreise ist. Neben Französisch, Deutsch und Englisch spricht er auch Chinesisch, was in Taiwan sicherlich sehr hilfreich war.
Unübersehbar sind in Vancouver bei aller Schönheit der Stadt allerdings kaum die enormen sozialen Probleme. Bettelei und Obdachlosigkeit bestimmen zumindest in Downtown das Straßenbild. Das war in Australien und Neuseeland nicht so extrem. Ob dies ein Problem ganz Kanadas oder nur der Stadt Vancouver ist, kann ich nicht sagen. Ich werde versuchen, mir noch einige Städte im Osten des Landes anzuschauen, um mein Kanada-Bild zu ergänzen. Dies wird aber frühestens in drei Wochen der Fall sein, da ich Nordamerika in den USA durchqueren will.
Es grüßt wie immer,
Euer Olli
Auf dieser Etappe zurückgelegte Entfernung: ca. 20 Kilometer
Hi Olle,
offensichtlich sind nicht nur die griechischen Banken, sondern auch schon einige Kommentatoren in den Ferien. Deswegen mal wieder einer von mir aus aktuellem Anlass: Heute erhielten wir deine Karte aus Vancouver. Vielen Dank dafür. Werde gleich mal den neuesten Beitrag Seattle – San Francisco lesen.
Dir weiterhin viel Spaß. Wenn ich richtig gerechnet habe, dürftest du jetzt ca. 3/4 der veranschlagten Zeit unterwegs gewesen sein.
Viele Grüße,
Wigand