Vancouver – Seattle

27 06 2015

+++ Zug verpasst in Vancouver +++ Mal wieder Ausreisebürokratie +++ Erster Zug in Nordamerika +++ Wiedereinreise in die USA +++ Ankunft Seattle +++

Hallo zusammen,

heute ist der Bericht etwas kürzer als sonst, da ich nur vier Stunden gereist bin und dabei weniger als 300 Kilometer zurückgelegt habe. Meine erste Tätigkeit am letzten Tag in Vancouver war: Den Zug zu verpassen. Das war aber nicht weiter schlimm, da am gleichen Tag noch ein weiterer Zug nach Seattle fuhr. Durch den nicht erreichten Zug hatte ich plötzlich zehn Stunden mehr Zeit in Vancouver als erwartet. Somit war es mir möglich, das WM-Fußballspiel der Frauen Deutschland-Frankreich in einer Bar anzuschauen, welches Deutschland ziemlich spannend im Elfmeterschießen für sich entschied.

Das Check-In-Verfahren zum Zug war wieder ganz großes Kino. Man muß eine Stunde vorher da sein und dann folgt direkt im Bahnhof Vancouver die aufwendige US-Einreisekontrolle. Mein Plastikbeutel wurde sogar einer eigenen Inspektion unterzogen, auf das ja kein Obst und Gemüse darin ist (solche „Hochrisikogüter“ habe ich grundsätzlich nicht dabei). An der eigentlichen US-Kanadischen Grenze stoppte der Zug nur kurz und ein Grenzbeamter sammelte die Einreisekarten ein. Aber der wichtigste Grund, warum ich ungewöhnlicherweise per Bahn in die USA einreiste: Keiner nervte mit Weiterreiseflugscheinen!

Im Zug traf ich auf mehrere Amerikaner, darunter einen Oberst der US-Luftwaffe, mit dem ich mich recht lange im Bistro-Wagen unterhielt. Die US-Amerikaner stürmen gleich nach der Abfahrt regelrecht ihre Speisewagen, sodass sich lange Warteschlangen bilden. Ein Grund dafür dürfte sein, dass die Gerichte im Bordbistro preislich kaum über denen im Bahnhof liegen.

Am Bahnsteig in Vancouver

Am Bahnsteig in Vancouver

US-Speisewagen: Auch hier gabs Nudeln mit Käsesauce

US-Speisewagen: Auch hier gabs Nudeln mit Käsesauce

Ausläufer des Kaskadengebirges

Ausläufer des Kaskadengebirges

Entlang der Pazifikküste gen Süden

Entlang der Pazifikküste gen Süden

Sonnenuntergang kurz vor Seattle

Sonnenuntergang kurz vor Seattle

Amtrak befährt die Strecke Vancouver-Seattle sehr gemütlich, selten kommt der Zug über 70 Kilometer pro Stunde hinaus. Die Strecke war richtig schön, genau wie es Schaffner Bruce (Wellington-Auckland) vorhergesagt hatte. Der Streckenverlauf war sehr abwechslungsreich und führte größtenteils an der Pazifikküste entlang. Ob ich weiterhin in den USA mit dem Zug reisen werde, ist noch unsicher, da man zwar komfortabel, aber doch nur recht langsam vorankommt.

Nach der Ankunft am Kings-Street-Bahnhof gegen 22 Uhr abends erreichte ich per Taxi meine Unterkunft gerade noch rechtzeitig, da die Rezeption nur bis 23 Uhr geöffnet hat. Glücklicherweise konnte ich im Bahnhof Vancouver noch ein Hotel in Seattle buchen und genügend US-Dollar in Bar hatte ich mir bereits in Los Angeles besorgt.

So, das wars für heute. Morgen werde ich mich um meine Weiterreise in den Süden kümmern. Immerhin sind die USA riesengroß und ich möchte bis zur Ostküste mindestens zwei Zwischenstopps einlegen. Bis dahin

grüßt wie immer,

Euer Olli

Auf dieser Etappe zurückgelegte Entfernung: 281 Kilometer



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